04.07.2025 MAG Lifestyle Magazin - MAG Eisenbahnmagazin - MAG Eisebahmagazin Österreich
Der 1. Südbahnhof wurde 1841, der 2. Südbahnhof 1874 und der 3. Südbahnhof 1956 eröffnet. Am 12.12.2009 wurde am 3.Wiener Südbahnhof der Südbahnverkehr eingestellt und am 08.12.2012 der Ostbahnhof aufgelassen.
Im Jahr 1841 wurde der Südbahnhof am Ort des davor bestehenden Gloggnitzer Bahnhofs errichtet. In unmittelbarer Umgebung wurde 1870 der zuerst Centralbahnhof genannte und spätere Staatsbahnhof anstelle des 1845 eröffnete Raaber Bahnhofs errichtet. Es handelte sich um zwei symmetrisch angelegte Endbahnhöfe bei denen die mittig gelegenen Maschinen Werkstätten und Wagenremisen von beiden Bahngesellschaften genutzt wurden. Zwischen dem Gloggnitzer und dem Raaber Bahnhof befand sich ebenfalls das gemeinsame Bahnhofsrestaurant. Nach Fertigstellung der Semmeringbahn im Jahr 1854 wurde für den Gloggnitzer Bahnhof der Namen Südbahnhof gebräuchlich.
Nach etwa 100-jährigem Bestand wurde der Wiener Südbahnhof und Ostbahnhof in den letzten Kriegsjahren 1944 bis 1945 beschädigt und beide waren nach der Instandsetzung bis Mitte der 50er Jahre in Betrieb. Da zu jener Zeit der historische Wert der beiden Kopfbahnhöfe, aufgrund der architektonischen Gestaltung eine der wertvollsten Bauten österreichischer Eisenbahnarchitektur der Gründerzeit, nicht erkannt wurde entstand der Plan der ÖBB die getrennten Bahnhöfe Südbahnhof und Ostbahnhof in einem Bahnhofsgebäude zusammenzufassen und einen Südbahnhof als gemeinsame Anlage für die Kopfbahnhöfe der Südbahn und der Ostbahn zu errichten.
Für die Südseite und Ostseite der fortan nur Südbahnhof genannten Bahnhofsanlage blieben nur die Zugförderungsanlagen und Gleisbereiche zum Abstellen von Reisezügen erhalten. Die Bahnsteige der Ostbahn befanden sich im ersten Obergeschoss, jene der Südbahn im zweiten Obergeschoss. Der 3. Wiener Südbahnhof wurde in den Jahren 1953 bis 1956 errichtet und am 29. September 1956 eröffnet. Die Elektrifizierung der Südbahnstrecke von Wien Südbahnhof bis Mürzzuschlag wurde in den Jahren 1956 bis 1959 durchgeführt. Bis zu seinem Abriss 2009 war der Wiener Südbahnhof der größte Bahnhof Österreichs. Am 17.01.1962 wurde die Stammstrecke der Schnellbahn Wien und damit die Schnellbahnhaltestelle Wien Südbahnhof eröffnet. Die Schnellbahn befand sich im Untergeschoss und stellte nach der Eröffnung die 3. Ebene der Gleisebenen des Südbahnhofes dar.
Der letzte Betriebstag des Wiener Südbahnhofs war der 12. Dezember 2009. Auf dem Areal entstand der erste Hauptbahnhof von Wien. Der letzte Betriebstag des Südbahnhofes war der 12. Dezember 2009. Mit Fahrplanwechsel 2009/2010 übernahm der Bahnhof Wien Meidling alle Aufgaben des Südbahnhofes Südseite. Am Ostteil des Südbahnhofes wurden zur Fortführung des Betriebes provisorisch gekürzte Bahnsteige errichtet.
Drehort für den US-amerikanischen Kriegsfilm "The Winds of War", im deutschen Film "Der Feuersturm", aus den 1980er-Jahren diente der Wiener Südbahnhof als Kulisse für den Flughafen Berlin Tempelhof. Die Aufnahmen vom 01.03.1981 zeigen für die Dreharbeiten die angebrachte Aufschrift "FLUGHAFEN TEMPELHOF" sowie zeitgemässe Oldtimer.
Der Südbahnhof in den 80er Jahren und seine Südseite. Am Bahnsteig 11 & 12, in Einfahrtrichtung gesehenen rechts gelegen, befindet sich ein Gleis mit Autoverlademöglichkeit auf Rkqss, den damals für Autotransporte verwendeten Rungenwagen, die benachbarte Halle für Bahnpostwagen und die Abstellgruppe für Reisezugwagen.
Der Markuslöwe in der Halle des Wiener Südbahnhofs soll an den alten Südbahnhof erinnern, von dem er als Symbol der Verbindung Wien - Venedig stammte. Im Bild rechts befinden sich die Fahrkartenschalter, ein Relikt der Vergangeneit und im Hintergrund der Zubau für Rail Tours, das Reisebüro am Bahnhof der ÖBB.
Die
Schnellbahn-Haltestelle am Südbahnhof befand sich im Untergeschoss und stellte ab 1962 die 3. Ebene der Gleisebenen des Südbahnhofes dar. Die
Station befand sich unterhalb der Kreuzung Gürtel/Arsenalstraße und des Schweizergartens.
Im Jahr 2008 konnten noch Züge auf der Südseite des Südbahnhofs fast wie in vergangenen Zeiten abgelichtet werden, wie hier die 1044.087 bei der Ausfahrt.
Die provisorische Eingangshalle für Wien Südbahnhof Ostseite sowie Impressionen der letzten Betriebsjahre 2009-2012.
Geschlossene Fahrdienstleitungen kündigen das Ende einer Ära an, das herannahende Aus des einst grössten Bahnhofes von Österreich, dem Wiener Südbahnhof.
ÖBB Wb oder ÖBB WB war die bahninterne Abkürzung für Wien Südbahhof. WB stand für Wien Südbahnhof Südseite und WBO für den Ostbahnhof am Wiener Südbahnhof.
Auf den "kleinen" Zuglufschildern von Reisezugwagen war ÖBB Wb als Eigentumsvermerk des Zuglaufschildes zu finden. Diese "kleinen" Zuglaufschilder, vorerst aus Metall und später auch aus Plastik
waren einst im Inneren der Reisezugwagen ausgehängt um die Fahrgäste über den Zug- & Wagenlauf zu informieren.
Der Schrei von Edvard Munch scheint vor dem Namenszug Südbahnhof gleichzeitig als ein Symbol für die die chaotische und unsichere Natur des modernen Lebens und Untergang des einst größten Bahnhofs von Österreich.
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Fotograf Michael Alexander Grandits