26.04.2024 MAG Lifestyle & Reisemagazin exclusiv, Tiere in Österreich special von Viktor W.Ziegler
Die Südsteiermark, auch bekannt als die „steirische Toskana“, ist nicht nur berühmt für ihre weltweit ausgezeichneten Weine, das Kürbiskernöl oder ihre bekannte Gastlichkeit.
Denn vor allem für Tierliebhaber und Storchenfreunde gibt es eine bemerkenswerte Besonderheit in der Südsteiermark, die Storchenstation in der Gemeinde Tillmitsch nahe der Bezirkshauptstadt
Leibnitz.
Einst war es die Ferienwohnung Storchenblick die Helmut Rosenthaler auf seinem Hof in Tillmitsch betrieb. Aus dieser wurde mit dem von Projektleiter „Weißstorch“ Helmut Haar von der Pflegestation
in Ilz übergebenen ersten Storch in den folgenden Jahren die weit über die Grenzen des Landes anerkannte „Storchenstation Tillmitsch“.
Und aus Helmut Rosenthaler wurde der „Storchenvater“, der seither auf seiner Station nicht nur Weißstörche, Schwarzstörche, Schwäne, Enten, Greifvögel und viele andere heimische Wildvögel
erfolgreich betreut. Diese wieder flugfähig in die Freiheit entlässt oder, so sie nicht mehr fliegen können, auf der Station behält.
Seit 2005 als Verein geführt, sind es neben Initiator Helmut Rosenthaler viele tierliebende Menschen, Institutionen und Organisationen, die mit medialer Unterstützung zum Wohle, nicht nur der Störche, tätig sind und so den Erfolg erst möglich machen.
Auch Dank der aktiven Obfrau des Leibnitzer Tierschutzvereins, Frau Margarethe Legat, die in Lipsch eine private Storchenstation betrieb. "Helmut, Du hast Platz, hier hast Du 5000
Schilling, geh ein Bauholz kaufen und bau eine Voliere“! Helmut Rosenthaler kaufte das Bauholz, baute eine Voliere und der erste Schritt zur Storchenstation war gemacht.
Später sollte einer der die Voliere bewohnenden Störche Maxeline, der Lieblingsstorch von Frau Legat sein. Eine „Storchenberühmtheit“ ist sie doch heute, bereits 29 Jahre alt, und
Ammenmutter für unzählige verwaiste Küken, die von ihr ausgebrütet wurden und immer noch werden.
Die medizinische Betreuung verletzter Störche, die in die Station gebracht werden, wird neben dem „Storchenvater“ auch von Tierarzt Mag. Manfred Brandl aus dem nahen Kaindorf an der Sulm
durchgeführt.
Flugfähige Störche und andere eingelieferten Wildvögel, werden danach wieder in die Freiheit entlassen. Dazu wurde ein eigenes Gehege zur Auswilderung eingerichtet.
Feuerwehren und die Energie Steiermark zählen zu den wichtigen, ehrenvollen Unterstützern. Ohne deren Hilfe wäre es nicht möglich das Aufstellen neuer Horste oder deren Instandsetzung und Reinigung zu ermöglichen. Die riesigen Drehleitern machen es möglich! Die hohen Masten werden von der Energie Steiermark zur Verfügung gestellt.
Helmut Rosenthaler und ehrenamtliche Mitglieder seines Teams, wie Angelika Meister und Josef Haberl, sind nicht nur in der Station in Tillmitsch im Einsatz. Steiermarkweit werden unter anderen Vögeln auch Störche beringt. So wird ein Teil zum Artenschutz beigetragen, und auch die Reiserouten der in den Süden im Winter auswandernden Störche dokumentiert, sowie deren Herkunft ermittelt.
Die Flugroute der Störche zeigt anschaulich den weiten Weg der in den Süden Afrikas zurück gelegt wird, um dann im Frühjahr wieder zurückzukommen. Störche legen auf ihrer Reise mehr als
10.000 Kilometer mit 150 – 300 Kilometer am Tag zurück.
Meistens kehren die Männchen zuerst zurück, die dann ihren Horst beziehen und auf die nachkommenden Weibchen warten.
Dieses Wissen um diese einzigartigen Wandervögel wird auch bei diversen Veranstaltungen Interessierten und vor allem in Schulen und Kindern vermittelt. Die Kinder der Volksschule in Tillmitsch
haben das Büchlein „Hallo, mein Name ist Flori“ mit einer wahren Geschichte eines durch eine Falle schwer verletzten Storches illustriert.
Wichtige Promotions, vor allem auch mit Hilfe interessierter Medien, werden durchgeführt. Durch Veranstaltungen mit Besuchen prominenter Persönlichkeiten aus Politik, der Wirtschaft oder
Schlagerwelt, wie zum Beispiel der Sängerin Monika Martin erfuhr die Storchenstation Unterstützung.
Ein besonderes Highlight jedes Jahr ist der „Tag der offenen Tür“ des Storchenvereins. Eine informative Storchen-Party mit unterhaltsamen, aber auch lehrreichen Fahrten mit dem
„Storchenexpress“!
Die nächste Veranstaltung findet am 22.und 23.Juni 2024 statt.
Das ganze Jahr über werden aus alter Tradition neugeborene Erdenbürger mit einem Storch vor dem Haus angekündigt.
Seit Kurzem gibt es auch eine beeindruckende Neuerung in der Storchenstation Tillmitsch, eine Webcamera bei einem Storchennest, die es ermöglicht, den Störchen bei ihrem täglichen Leben und
der Aufzucht ihres Nachwuchses zuzuschaun.
Webcam und Information über Störche
https://www.der-storchenvater.at/
TIPPS & Links
Storchenverein - Tierliebhaber Helmut Rosenthaler
Kontakt, Spenden oder Mitgliedschaften:
Dorfstraße 104, 8434 Tillmitsch
Tel.: +43 664 5979583
E-Mail: office@der-storchenvater.com
Facebook: Storchenstation Steiermark
Facebook: Klapperstörche Steiermark
Der Naturschutzbund Deutschland NABU engagiert sich ebenfalls bei der Evaluierung der Gefahren für Störche bei der Reise in den Süden mit dem Projekt „Störche auf Reisen“
Die Grafik mit der Flugroute der Störche wurde uns zur redaktionellen Veröffentlichung dankend vom
NABU Naturschutzbund Deutschland zur Verfügung gestellt.