26.01.2020
Aufgrund der möglichen Verbreitung des aus China (Wuhan) stammenden Coronavirus (2019-nCoV) wurden auf Flughäfen Gesundheitskontrollen mit Temperaturmessungen für ankommende Passagiere
eingerichtet.
Hohes Sicherheitsrisiko (Sicherheitsstufe 3) in der Provinz Hubei aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus. Von nicht notwendigen Reisen wird abgeraten.
Seit Dezember 2019 wurden in Wuhan (Hauptstadt der Provinz Hubei) und in weiteren Provinzen zahlreiche Fälle einer unbekannten Lungenkrankheit diagnostiziert. Bei den Erkrankten wurde eine
Infektion mit einem neuartigen Coronavirus nachgewiesen. Die Fälle dürften mit dem Besuch eines inzwischen geschlossenen großen Fischmarkts in Wuhan in Zusammenhang stehen.
Die Stadt Wuhan ist seit Donnerstag, 23.01.2020, von der Außenwelt weitgehend abgeschottet. Auch die 70 km östlich gelegene Metropole Huanggang wurde isoliert. Der Bahnverkehr und andere
öffentliche Verkehrsverbindungen wurden eingestellt.
Es besteht Schutzmaskenpflicht.
Zu den Symptomen der Lungenerkrankung zählen Fieber und eine Infektion der oberen Atemwege. Reisende sollten häufig die Hände waschen, eine Maske tragen, Kontakt zu kranken Menschen, offene Märkte, Tiere und rohes Fleisch meiden und bei Auftreten der beschriebenen Symptome einen Arzt aufsuchen.
Gesundheitsminister Rudolf Anschober betonte heute, dass derzeit absolut kein Grund zur Aufregung gegeben sei, es aber größte Aufmerksamkeit und internationale Abstimmung braucht. Diese ist durch die österreichischen Gesundheitsbehörden in allen Bereichen gut sichergestellt.
Laut OTS ist der erste Verdachtsfall auf eine Infektion mit dem Coronavirus auch in Wien aufgetaucht. „Eine Flugbegleiterin, sie ist chinesische Staatsbürgerin, die seit 24. Jänner in Wien ist, wurde heute Abend als Verdachtsfall mit einer grippalen Symptomatik, in der 4. Medizinischen Abteilung des Wiener Kaiser Franz Josef-Krankenhaus aufgenommen. Wir können nicht ausschließen, dass diese Frau mit dem Coronavirus infiziert ist“, berichtet der ärztliche Direktor des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV), Michael Binder. Die Chinesin dürfte vor einigen Tagen in Wuhan gewesen sein. Sie befinde sich derzeit auf der Isolierstation des KFJ. Die Untersuchungen laufen auf Hochtouren – bis endgültige Ergebnisse zu erwarten sind, kann es bis zu 48 Stunden dauern, so Binder.
„Beim Coronavirus handle es sich um ein ganz neues Virus, die Bestimmung laufe über das Institut für Virologie der MedUni Wien“, so Binder. Gleichzeitig werde über das Gesundheitsamt Wien eine Überprüfung der Kontaktpersonen der erkrankten Chinesin erfolgen. „Ich bin froh, dass die Wiener Spitäler exzellent auf eine derartige Situation vorbereitet sind. Es besteht daher kein Grund zur Sorge. Die Patientin ist im KFJ in besten Händen und es wird alles unternommen, um so rasch wie möglich, Gewissheit darüber zu bekommen, ob die Frau tatsächlich mit dem Coronavirus infiziert ist“, unterstrich der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker.
Coronaviren bilden eine große Familie von Viren, die beim Menschen leichte Erkältungen bis hin zu schweren Lungenentzündungen verursachen können. Andere Coronaviren können bei Tieren eine Vielzahl von Infektionskrankheiten verursachen. Coronaviren werden zwischen Tieren und Menschen übertragen.
Wie gefährlich der Erreger ist, ist noch nicht genau abzusehen. Momentan scheint die Gefährlichkeit des neuen Coronavirus deutlich niedriger als bei MERS (bis zu 30 Prozent Sterblichkeit) und SARS (ca. 10 Prozent Sterblichkeit) zu sein. Man geht derzeit beim neuartigen Coronavirus (2019-nCoV) von einer Sterblichkeit von bis zu drei Prozent aus. Ähnlich wie bei der saisonalen Grippe durch Influenzaviren (Sterblichkeit unter 1 Prozent) sind v. a. alte Menschen und immungeschwächte Personen betroffen.
Nach bisher vorliegenden Informationen besteht die Möglichkeit einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung. Dennoch scheint das Übertragungsrisiko von Mensch zu Mensch deutlich niedriger zu sein als bei der saisonalen Grippe.
Infektionen von Menschen mit gewöhnlichen Coronaviren sind meist mild und asymptomatisch.
Häufige Anzeichen einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus sind unter anderem Fieber, Husten, Kurzatmigkeit und Atembeschwerden.
In schwereren Fällen kann die Infektion eine Lungenentzündung, ein schweres akutes Atemwegssyndrom, Nierenversagen und sogar den Tod verursachen.
Es gibt auch milde Verlaufsformen (Symptome einer Erkältung) und Infektionen ohne Symptome.
Derzeit geht man davon aus, dass der Krankheitsverlauf beim neuartigen Coronavirus weniger schwer ist als bei SARS und MERS.
Es gibt keinen Impfstoff, die Behandlung erfolgt symptomatisch, das heißt durch Linderung der Krankheitsbeschwerden wie z. B. fiebersenkende Mittel.
Wie kann man sich vor Coronaviren schützen?
Wie bei der saisonalen Grippe werden folgende Maßnahmen zum Schutz vor Ansteckung empfohlen:
Waschen Sie Ihre Hände mehrmals täglich mit Wasser und Seife
Bedecken Sie Mund und Nase mit einem Papiertaschentuch (nicht mit den Händen), wenn Sie husten oder niesen
Vermeiden Sie direkten Kontakt zu kranken Menschen
Quellen und weitere Informationen