01.10.2019 MAG Lifestyle Magazin exclusiv - Italien Special
Die Stadt Triest und ihre Umgebung kamen bereits im 14. Jahrhundert zur Habsburgermonarchie und blieben österreichisch bis 1918. Mitte des 19. Jahrhunderts liess Erzherzog Ferdinand Maximilian von Österreich, der Bruder Kaiser Franz Josephs I., das Schloss Miramare erbauen. Wenige Kilometer von Triest entfernt befindet sich ebenfalls an der Oberen Adria gelegen der Ort Duino welcher in den letzten Jahrzehnten der Donaumonarchie ein bekannter Hafen- und Badeort war.
In Duino befindet ein mindestens gleichermassen geschichtsträchtiges Schloss dessen Geschichte auf das 14. Jahrhundert zurückgeht.
Das Castello di Duino wurde auf den Grundmauern eines römischen Vorpostens, hoch oben auf dem letzten Karst-Felsen errichtet und befindet sich heute im Besitz von Prinz Carlo della Torre e Tasso
(Thurn und Taxis), Duca di Duino.
Das Schloss ist Privatresidenz des Prinzen und Teile des Schlosses, das schon seit über 200 Jahren als Zentrum für humanistische Kultur gilt, sind für die Öffentlichkeit zugänglich.
Berühmtheit erlangte das hoch über dem Meer erbauten Schloss nicht nur durch seine Besitzer sondern auch durch seine Besucher wie Kaiserin Sisi und Kaiser Franz Josef, Erzherzog Maximilian mit
seiner Frau Charlotte, Johann Strauss, Mark Twain und Victor Hugo.
Durch Rainer Maria Rilke ist dieses Kastell auch in die Literaturgeschichte eingegangen.
Marie zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, die seit 1855 mit Alexander von Thurn und Taxis aus dem böhmischen Zweig des Adelsgeschlechts verheiratet war förderte den 20 Jahre jüngeren
deutschsprachigen Prager Dichter Rainer Maria Rilke, den sie 1909 kennenlernte und auf ihr Schloss einlud wo er während seiner langjährigen Aufenthalte die Duineser Elegien verfasste. An den
Dichter erinnert der berühmt ca. 2 km lange Rilkeweg „Sentiero Rilke“, der entlang der Steilküste Richtung Sistiana verläuft und mit seinen herrlichen Ausblicken auf das Meer einen der schönsten
Küstenwege Europas darstellt. Zu besichtigen ist auch das Piano Forte auf dem einst Franz Liszt während seines Aufenthaltes spielte.
Ein Highlite ist der gepflegten Park der das Schloss umgibt. Liebevoll angelegten Blumenbeeten, romantischen Alleen und zahlreichen Statuen laden zu einem Spaziergang ein. Hier entdeckt man
auch den Abgang zu einem unterirdischen Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg den man über eine unterirdische Treppe erreicht. Der Bunker der 1943 für die deutsche Kriegsmarine erbaut wurde und zum
Schutze der Marinebasis diente bietet heute einen schönen Blick auf die Bucht von Duino und beherbergt eine kleine Ausstellung.
Eng mit der Geschichte von Duino verbunden ist die Legende der weißen Frau, der Dama bianca, die sich um das Schloss rankt. Die Legende besagt, dass ein böser Ritter, der vor langer Zeit im
Schloss Duino lebte, seine Frau, die tugendhaft und freundlich war, von den Mauern der Burg in die Tiefe stoßen wollte. Fassungslos über sein Vorhaben, bat sie den Himmel um Hilfe, der sich ihrer
erbarmte und sie in einen weißen Felsen verwandelte, noch ehe ihr Körper den Boden berührte. Man erzählt sich, dass sich ihr Geist von diesem Tag an nachts aus den Felsen löst, um umherzuwandern.
Die Dama Bianca irrt im Schloss umher, bis sie die Wiege findet, in der einst ihr Sohn schlief. Dort verharrt sie in Schweigen bis zum Sonnenaufgang, um dann zu den Felsen zurückzukehren und sich
bis zur nächsten Nacht erneut in Stein zu verwandeln.
Nach dieser Legende ist eines der besten Fischrestaurants in Oberitalien benannt. Einen Besuch des Restaurants mit Terrasse direkt am Wasser sollten Gourmets und Liebhaber der italienisch - maritimen Küche keinesfalls verpassen.