Bahnhof Varaždin, Eisenbahngeschichte in Kroatien & die Nebenbahn nach Golubovec

Das Eisenbahnzeitalter begann in Kroatien mit der Eröffnung der Bahnstrecke von Budapest über Čakovec nach Triest. im Jahr 1895 begann der Bau der Strecke Čakovec – Varaždin – Zaprešić – Zagreb und die Die 100 km lange Strecke von Varaždin bis Zagreb wurde im September 1886 eröffnet. Nach Eröffnung der Eisenbahnbrücke über die Drau im selben Jahr war Varaždin mit Wien und Budapest verbunden. Aufgrund des stärkeren Verkehrsaufkommens musste das erste Bahnhofgebäude von 1886 vergrößert werden. 1908 fügte der Architekt Valent Morandini aus Varaždin dem ebenerdigen Bau zwei einstöckige Seitenrisalite mit Jugendstilmerkmalen hinzu. In dieser Form besteht der Bahnhof von Varaždin bis heute.

Der Bahnhof verfügt heute über das erstklassig renovierte Empfangsgebäude mit Fahrkartenschalter und Fahrdienstleitung. Die Drehscheibe wurde abgerissen und der ehemalige Dampflokschuppen mit Zufahrtsgleisen ist verfallen. Die Zugförderung für Dieseltriebfahrzeuge befindet östlich der Ausfahrtsgleise an der Südseite des Bahnhofes. Die Zugförderung Varaždin beherbergt Diesellokomotiven der Baureihe 2062 und Dieseltriebwagen der Reihe 7121 und 7122.

Die bahnhofsseitige Fassade der historischen Herberge, dem heutigen Hotelrestaurant Varaždin, wurde trotz Renovierung erhalten. Neben dem Hotel Varaždin wurde die Denkmallokomotive JŽ 51-145 und ein Wasserkran aufgestellt. 

Das Restaurant bietet noch heute ein umfangreiches Angebot an frisch zubereitet Speisen und eine Terrasse mit Blick auf die alte Dampflok. So können nicht nur Bahngäste den Komfort vergangener Zeiten nachempfinden! Vom Bahnhof führt neben dem Hotel Varaždin, gesäumt von Stadtvillen im Historismus- und Jugendstiil, die Kolodvorska Ulica zum Stadtzentrum.

Die Gleise an der Südseite dienen von Westen nach Osten den eingleisigen Strecken von Varaždin nach Golubovec, Zaprešić und Dalj sowie das westlichste, im Bild links, als Zufahrtsgleis in die Zugförderung. 
An der Nordseite befindet sich die eingleisige Strecke nach Čakovec.

Die dieselelektrischen Co'Co' Lokomotiven ex JŽ 664 Baujahre 1973 & 1980, gebaut von GM EMD Kanada, London Ontario, sind heute im Reiszug- und Güterzugdienst als HŽ 2062 anzutreffen.

Die Dieseltriebwagen der ehemaligen JŽ 712, HŽ Baureihe 7121, wurden 1981 und 1986 vom Werk Đuro Đaković in Slavonski Brod unter Lizenz der spanischen Firma Macosa für ŽTP Zagreb gebaut.

Seit 1996 kauften die Kroatischen Eisenbahnen gebrauchte diesel-hydraulische Triebwagen aus Schweden. Die Triebwagen (1A)`(A1)` der Baureihe HŽ 7122 sind ehemalige Triebwagen der Reihe Y1 der schwedischen Staatsbahn Statens Järnvägar SJ. Bei der SJ wurde die Reihe als Y1 bezeichnet und es handelt sich um eine Weiterentwicklung der italienischen ALn 668. Hergestellt wurden die Triebwagen zwischen 1980 und 1981, die Ersten von Fiat-Ferroviaria in Italien, später von Kalmar Verkstad in Schweden.

Der Prototypzug für HŽ PP, der dieselelektrische Triebwagen 7023 001 wurde 2016 von Končar dd im Rahmen einer Großlieferung der HŽ Reihe 6112 gebaut.

Am Bahnhof Ivanec befindet sich die  Denkmallokomotive des HŽM. Die JŽ 51-103 wurde 1909 als 375.405 1C1, 35.10 von MAVAG Budapest gebaut.