07.09.2024 - MAG Lifestyle & Reisemagazin exklusiv - MAG Eisenbahnmagazin - Kroatien
Der Hauptbahnhof von Zagreb, Zagreb Glavni kolodvor, ist der zweitälteste Bahnhof in Zagreb. Der ehemaligen kleine Staatsbahnhof Zagreb mit nur 3 Gleisen, der heute nicht mehr existiert, wurde
bereits 1870 von der Ungarischen Staatsbahn im Rahmen des Baus der Eisenbahnstrecke Zakany – Koprivnica – Zagreb errichtet.
Mit dem Bau des Zagreber Hauptbahnhofs wurde 1890 im Stil eines neoklassizistischen Palastes unter Leitung des österreich-ungarische Architekten Ferenc Pfaff begonnen. Am 18. August 1892 wurde
der Hauptbahnhof in Zagreb sowie die Bahnstrecke nach Karlovac und Rijeka offiziell eröffnet.
Der ungarische Architekt Franz Pfaff, geboren 1913 studierte an der Technischen Universität in Budapest und wurde später Leiter der Bauarbeiten in den gesamten ungarischen Gebieten innerhalb der
Österreichisch-Ungarischen Monarchie.
In den folgenden zwei Jahrzehnten entwarf er große und kleinere Bahnhöfe, hauptsächlich im neoklassizistischen Stil. In Kroatien zählen zu seinen Schöpfungen der Hauptbahnhof von Zagreb von 1892
und der Bahnhof von Rijeka von 1890
Ab 1919 wurde der Orient Express von Paris nach Istanbul zum Simplon - Orient Express und sein Weg führte über Triest und Zagreb. Der Orient Express gab damit dem Hauptbahnhof von Zagreb eine neue, internationale Bedeutung und die beiden bekanntesten Hotels in Zagreb wurden zu klein für die steigende Zahl von Reisenden, die mit dem berühmten Orient-Express in Zagreb ankamen.
Für dieses anspruchsvolle Publikum wurde nach einer internationalen Ausschreibung das Luxushotel Esplanade eröffnet. Das Esplanade, eines der letzten großen Eisenbahnhotels vereint bis heute den Luxus der Belle-Époque mit dem Lebensgefühl der mondänen 20er Jahre und kombiniert Eleganz mit purem Luxus und Lebensfreude. Das Esplanade ist bis heute ein 5 Sterne Luxushotel von internationalem Rang. Vom Hauptbahnhof und dem in unmittelbarer Nähe liegenden Luxushotel Esplanade ist das Zentrum Zagrebs, der Ban-Jelačić Platz, zu Fuß entlang dem Zrinjevac Park in etwa einem Kilometer erreichbar.
Das repräsentative Vestibül verittelt trotz Fast Food und Händyshop noch immer den Glanz und neoklassizistischen Stil früherer Zeiten.
Für Reisende und Eisenbahner bietet der Hauptbahnhhof von Zagreb, der Zagreb Glavni kolodvor, eine Bahnhofskapelle zur besinnlichen Einkehr für ein Gebet.
In Zagreb trifft Dieseltraktion auf Elektrotraktion. Nach Lokomotivwechsel werden die Bremsen und Radreifen der Züge zur Sicherheit der Reisenden immer noch von Wagenmeistern kontrolliert.
Ein alter Wagenstandanzeiger erinnert an die Zeiten, in denen Speisewagen in der Relation Zagreb - Wien geführt wurden. Leider endete der Betrieb des Zuges EC 158 Croatia am 04.09.2023. Laut Auskunft der ÖBB wurde diese Verbindungen mit dem Argument verspäteter Züge aus Kroatien nicht mehr genehmigt. Die Ungarischen Staatsbahnen hingegen führen auch 2024 einen Nachtzug mit B, A, WL & WR von Utasellátó in der Relation Budapest-Split.
Unmittelbar östlich des Bahnhofsgebäudes erinnert die C-nts Schlepptenderlokomotive JŽ 125 052 mit dem Beinamen "Katica" an die Dampflokzeit. Die Denkmallokomotive ist die älteste Lokomotive
des Kroatisches Eisenbahnmuseum HŽM welches sich auf der Südseite der Gleisanlagen des Hauptbahnhofes befindet. Das Hrvatski Željeznički Muzej HŽM unterhält auch die Denkmallokomotiven auf kroatischen Bahnhöfen.
Foto 05.03.2024
In Zagreb traf Ende der 70er Jahre Dampf auf Diesel und Elektrotraktion. Am 27.12.1978 konnte die JŽ 22-037 abgelichtet auf Gleis 1 werden. Am 16.08.1987 die JŽ 645-004 in Richtung dem noch in
Betrieb befindlichen Stellwerk fahrend. Am 11.07.1987 verschiebt die JŽ 734-001 ex DB 260-011 noch in Originallackierung zwei Bcm der ÖBB beim Übergang von Zug 499 auf 291 von Linz nach
Thessaloniki.
Mehr Fotos finden Sie im Buch Die Jugoslawischen Eisenbahnen in den 80er Jahren mit Bildern von Lokomotiven, Triebwagen und Zügen mit ÖBB Liegewagen.
Vor der Eröffnung des Zagreber Hauptbahnhofes 1892 war der damals als Zagreb Južni kolodvor, auf deutsch Zagreb Südbahnhof, bezeichnete Bahnhof, der wichtigste Bahnhof der Stadt.
Zagreber Der Südbahnhof wurde im Zuge des Baus der Kroatischen Eisenbahn zwischen Zidani Most und Sisak errichtet. Diese Hauptstrecke wurde von der k.k. privilegierten Südbahn-Gesellschaft als Zweiglinie der bereits bestehenden Strecke Wien - Triest geplant und 1863 eröffnet.
Der Južni kolodvor in Agram wurde von dem Architekten Wilhelm Gustav Heinrich Flattich geplant und nach seinen Plänen errichtet. Zu den berühmten Bauten des Architekten Ritter von Flattich, Baudirektor der österreichischen Südbahngesellschaft, zählen weiters der alte Wiener Südbahnhof und das einst berühmte Südbahnhotel am Semmering.
Am 01. Januar 1924 erhielt der Bahnhof aufgrund der Verstaatlichung der Eisenbahnen einen neuen Namen, Zagreb Sava. Diesen Namen behielt er bis 1943, als es seinen heutigen Namen, Zagreb Zapadni Kolodvor, Zagreb Westbahnhof, erhielt weil er sich im westlichen Teil von Zagreb befindet. Zagreb Zapadni kolodvor , der Westbahnhof, ist der zweitgrößte Bahnhof in Zagreb.
Die Strasse vor dem Bahnhof heisst noch heute Ulica Republike Austrije und das Bahnhofsgebäude gehört zu den seltenen historisch original erhaltenen Bauten der K.k. priveligierten Südbahn Gesellschaft.
Alle Fotos © MAG Lifestyle & Reisemagazin - Rubrik MAG Eisenbahnmagazin, Fotograf Michael A. Grandits
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TIPPS & Links im MAG Eisenbahnmagazin
TIPPS
Bildband
Die Jugoslawischen Eisenbahnen in den 80er Jahren
mit Bildern von Lokomotiven, Triebwagen und Zügen mit ÖBB Liegewagen
vom Autor Michael Alexander Grandits
Bilder zu den Jugoslawischen Eisenbahnen in den 80er Jahren mit Bildern aus einer Zeit in der Fotografieren bei Strafe verboten war